Facility Manager im Fokus: Dekarbonisierung des Gebäudebestands

Die Technische Universität Darmstadt hat in Zusammenarbeit mit der International Facility Management Association (IFMA) eine spannende Studie veröffentlicht. Diese untersucht die zentrale Rolle von Facility Managern bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors und hebt die globalen Unterschiede in der Umsetzung hervor. Die Studie, verfasst von Professor Andreas Pfnür, Martin Christian Höcker und Jonas Rau, liefert wertvolle Einblicke und praktische Empfehlungen.

Einleitung und Hintergrund

Der Gebäudesektor ist für etwa 40 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dabei verursacht der Betrieb von Gebäuden bis zu 75 % dieser Emissionen. Angesichts dieser Zahlen wird die Dringlichkeit der Dekarbonisierung deutlich. Facility Manager spielen eine entscheidende Rolle, da sie die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen maßgeblich beeinflussen können.

Globale Unterschiede und regionale Herausforderungen

Die Studie zeigt, dass die Dekarbonisierung weltweit anerkannt ist, jedoch regional unterschiedliche Prioritäten und Herausforderungen bestehen. In Europa und Asien steht das Thema stärker im Fokus des Top-Managements als in Nordamerika. Facility Manager in Europa und Asien berichten von höherem Druck durch Geschäftsleitungen, Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen, während in Nordamerika weniger als 60 % der Befragten ähnliche Erfahrungen teilen.

Top-Ergebnisse der Studie

• Bedeutung der Dekarbonisierung: 69 % der Facility Manager in Europa, 66 % in Asien und 57 % in Nordamerika geben an, dass Maßnahmen zur Dekarbonisierung dringend erforderlich sind.
• Ressourcenmangel: 62 % der europäischen und 49 % der nordamerikanischen Unternehmen fehlt es an internen Ressourcen, um die Klimaziele zu erreichen.
• Technologische Innovationen: Zwischen 93 % und 97 % der Befragten erkennen die Bedeutung intelligenter Gebäudetechnologien. Der Datenaustausch erfolgt jedoch oft manuell, was die Effizienz mindert.
• Finanzielle Herausforderungen: Nur 25 % der Befragten in Europa und 34 % in Asien verfügen über ausreichende finanzielle Mittel zur Umsetzung von Dekarbonisierungsmaßnahmen.
• Personalmangel: Besonders in Deutschland stellt der Fachkräftemangel eine erhebliche Herausforderung dar, wobei 81 % der Befragten dies als gravierendes Problem ansehen.

Rolle und Herausforderungen der Facility Manager

Facility Manager sind oft die treibende Kraft hinter Dekarbonisierungsinitiativen, da viele Unternehmen nicht über die notwendigen internen Ressourcen verfügen. Die größten Herausforderungen umfassen:

• Ressourcenmangel: Viele Unternehmen fehlen qualifizierte Fachkräfte, technische Systeme und finanzielle Mittel.
• Finanzielle Hürden: Besonders in Europa und Nordamerika stellen fehlende finanzielle Mittel ein großes Hindernis dar.
• Technische Innovationen: Die Nutzung intelligenter Gebäudetechnologien und Digitalisierung ist entscheidend. Dennoch erfolgt der Datenaustausch oft manuell, was die Effizienz mindert.

Technologische Innovationen und zukünftige Entwicklungen

Die Studie hebt die Bedeutung von smarten Technologien und Digitalisierung hervor. Intelligente Gebäude und moderne Datenmanagementsysteme können maßgeblich zur Reduzierung von Emissionen beitragen. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit externen Partnern und Dienstleistern wird als Schlüssel zur Überwindung der bestehenden Herausforderungen angesehen.

Fazit

Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands ist eine globale Notwendigkeit, bei der Facility Manager eine zentrale Rolle spielen. Die Studie der TU Darmstadt liefert wichtige Einblicke und betont die Notwendigkeit politischer Unterstützung sowie die Implementierung innovativer Technologien. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Unternehmen und Facility Manager weltweit gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten.

Weitere Details und die vollständige Studie finden Sie auf der Webseite der TU Darmstadt | Link direkt zur Studie

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